Das Ende der Trilogie von Fraggle ….
Last but definitely not least: das Dessert
Der Sättigungsgrad der Blomkamp-Pilgerer war nach 30 von 34 Gängen nah am oberen Anschlag. Auf leckere, mitunter aber auch zähe und anfangs ungenießbare weil zu grüne Vorspeisen folgten echte Gourmethappen vom Kobe-Rind, Duett von Topinambur und Wachteln oder Filet vom Glen Douglas Lachs. Auf den Gast indes wartete jede Menge deftige Hausmannskost, die schwer und unverdaulich im Magen lag. So saß die Rot-Weiße Schar, dick und bräsig, und lugte nach dem Dessert. Und es wurde serviert.
Rumkirsche mit Bourbon Vanille
Rugenbergen – öfter mal was Neues. Lange Zeit egalité, bevor Goldie-Oldie Sascha Blume die Kirsche einlegte und auf Lecker stellte. Weiterer Zuwachs in der Kalorientabelle für die Made im Speck, dafür den Gast mit knurrenden Magen gen Heimat verabschiedet. Der Stammtisch dankte es mit Verteiler und Absacker ( dem Jägermeister am Abend folgte bei so manchem das Blomkamp Beben zwischen den Ohren am Folgetag…).
Trilogie vom französischen Nougat
Concordia – auch hier der Abschluss der saisonalen Trilogie. Der Herbstmeister lud, und Osdorf gab sich die Ehre. Ein weiteres Bonbon im Vorhaben, der Duftmarke des Gastgebers aus der Hinrunde einen Gaumenzauber der Rückserie entgegen zu setzen. Und ging gut los: Jerry und Melvin reichten gleich einmal Valrhona Schokolade und Crumble Mousse. Bis dahin eine Geschmacksexplosion, aber die vom heimischen Koch gereichten vier Zutaten hatten zu viele Bitterstoffe inkludiert, so dass auch die Symbiose aus Mandel und Amaretto diesen Nachtisch nicht mehr retten konnten. Ein Tropfen Wermut, Mund abwischen, der nächste Gang, bitte…
Variation - hausgemachten Sorbets
Curslack – Neuengamme – die launische Küchendiva. An guten Tagen durchaus in der Lage, Altonaer Kaviar und Gambas aus Dassendorf in den Schatten zu stellen, an schlechteren aber mit Schnitzel aus Formfleisch überfordert. Weder Delikatessenladen, noch Discounterware an diesem Tag. Winzer Wachter schenkte einen ein, der Gast gab auch einen aus und sorgte für später selbst für Nachschlag. Das Küchenpersonal im Kellergewölbe labte sich indes an Obergärigem und Magenbitter. So ging es schiedlich friedlich mit tabellarischen Hüftspeck zum letzten Gang.
Das Mousse au Chocolat – Desaster
Condor – eigentlich solide Sterneküche, anfangs auch appetitlich und stilvoll angerichtet und aufgetischt. Unaufgeregte Menüfolge, mit geschmacklichen Abstrichen hüben und gewitzten Kompositionen von Trapp & Wachter drüben, ließ auf einen gemütlichen Ausklang hoffen. Doch es drohte atmosphärisches Ungemach im Saale. Mousse au chocolat mit dem Geschmack von Leberpastete. Selbst ein reinigendes Gewitter sollte die Veranstaltung nicht mehr retten. So ging man unverrichteter Dinge auseinander. Mit dem Vorhaben, das Angefangene zu vollenden, wurde ein neuer Termin vereinbart. Der Gastgeber war aber noch so pikiert, dass anstelle des Menüs eine Vollstornogutschrift in Form von McDonalds-Gutscheinen erstellt wurde. Auf der Habenseite chic, vom kulinarischen Werte her jedoch furztrocken und ein Appell an die rumorenden Magensäfte. Der fade Beigeschmack bleibt. Der Gastgeber fühlte sich für eine weitere Zusammenkunft logistisch nicht präpariert, der Gast selbst bestand auf Nahrungsaufnahme. Extern wurde dies kontrovers diskutiert. Von völlig unnötiger Neuansetzung, mit der man sich im Feinschmeckerumfeld keine Freunde macht, bis hin zu vorbildlicher Einstellung zur ausgeübten Tätigkeit, wie es der Restaurantführer vom Sport Mikrofon in seinem Kommentar huldigte.
Wie auch immer, es ist vorbei, und es war ausgesprochen lecker. Gerade im zweiten Teil der Menüfolge gelang es, in die Sternekategorie vorzudringen. Das macht Appetit auf das, was da folgen mag. Nach dem Essen ist vor dem Essen. Und dann hoffen wir doch mal, dass Mâitre Krause mit seiner Cuisine -Belegschaft die Zutaten wieder aus dem oberen, für Ratten aller Art unzugänglichen Regale abgreift. Low-Budget-Kost mag im Elbvorort Osdorf kein Mensch…